Warum gründen Menschen ein Startup?

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Warum gründen Menschen eine Firma?

Was motiviert (junge) Menschen, ein Unternehmen / Startup zu gründen? Warum gründen wenn bekanntermaßen 80% scheitern? Spontan in den Sinn gekommen sind mir (AKM) folgende Faktoren:

 

  1. Eine große Leidenschaft, besser Begeisterung, für das Thema / den Gegenstand
  2. Eine feste Überzeugung, dass MAN es SELBER mit seiner eigenen Art dennoch schaffen wird
  3. Mut sich und „Etwas“ auszuprobieren (ein Start-up aufzuziehen ist eine tolle und bereichernde Lebenserfahrung)
  4. Impulse von Außen (durch ein gründerfreundliches Klima in der Gesellschaft und in Unternehmen / Organisationen = das gilt es in DE zu schaffen)
  5. Selbstbestimmteres Leben (nach dem Motto „selbst & ständig“ = Selbständig)
  6. Gründer Vorbilder (Vorsicht jedoch bei Eltern als Unternehmern, die bewirken manchmal auch das Gegenteil, wenn sie kämpfen mussten/müssen)
  7. Eine große Idee mit einem gewissen gesunden Sendungsbewusstsein (im Silicon Valley wollen Start-ups fast immer die Welt verändern – in einem wohlausgewählten ersten Marktsegment und dann später in größerer Breite)
  8. „Etwas zeigen zu wollen“

– … WAS FÄLLT IHNEN / DIR noch DAZU EIN? –> Bitte Kommentar abgeben!

 

Außerdem ist es wie beim Autofahren: War es nicht so, dass mehr als 80% von sich sagen, dass sie bessere Autofahrer als der Durchschnitt sind? 😉

 

Abschließende Bemerkung:

 

Letztendlich entscheidet in erster Linie die Durch- und Umsetzungsfähigkeit eines Startup Teams und das richtige Timing den Erfolg. Eine Idee ist ohne diese beiden Faktoren nichts wert. Warum gründen dann? Ideen gibt es unendlich viele und viele wurden häufig auch schon andernorts entwickelt. Knapp sind umsetzungsstarke Teams mit mutigen und oft auch eigenartigen Menschen.

 

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Dr. Alois Kastner-Maresch

Wanderer zwischen Welten: Mathematiker und Biologe, Forscher, Unternehmer, Professor (2006/2007) für Informatik/Wissensmanagement, (Mit-)Gründer zahlreicher Unternehmen. CEO der LivingLogic AG, Dozent an der Hochschule Hof, Coach für Gründerteams. Vom Silicon-Valley-Virus infiziert nutzt er das Spannungsfeld zwischen den Crazy People im Valley und den bodenständigen Oberfranken positiv für disruptive Produkte.

5 Kommentare
  • Avatar for Dr. Alois Kastner-Maresch
    Verfasst um 12:27, 5. August 2017

    Hallo Herr Kastner-Maresch: Erlaube mir noch anzufügen, dass ein wichtiges Motiv auch das „richtig Geld verdienen“ ist. Eine „normale“ Karriere kann man durchrechnen und erlaubt sicher einen guten bis sehr guten Lebensstandard. Bei den steigenden Kosten für Wohneigentum und Lebenshaltung bringt aber auch ein guter Job in einer Metropole überschaubaren Spaß. Das ist z.B. in unserer Gründungsberatung ein wichtiger Aspekt. 💶💶💲💲

    • Avatar for Dr. Alois Kastner-Maresch
      Verfasst um 11:21, 6. August 2017

      Meine Meinung dazu: Geld ist eine natürliche Folge von Erfolg und nicht Motivator. Also ist die Grundfrage, wie schaffe ich Erfolg. Antwort: indem ich etwas Tolles für meine Kunden/Nutzer biete – indem meine Leistung, mein Produkt einen zwingenden Nutzen hat für den Kunden sehr gerne den geforderten Obolus entrichten! Geld als Motivator ist irreführend, es lenkt vom wirklichen Ziel ab.
      „Richtig Geld verdienen“ würde ich übersetzen mit „richtig großen und breiten Erfolg haben“, denn aus zweitem folgt ersteres.

  • Avatar for Dr. Alois Kastner-Maresch
    Verfasst um 12:56, 5. August 2017

    Zustimmung! Teambuilding ist, denke ich, noch ein sehr interessantes Forschungsfeld. Man ist sich derzeit einig, dass heterogene Teams erfolgreicher sind als homogene (-> „Gegensätze ziehen sich an“). Dass Gründerinnen und Gründer letztlich zusammenfinden ist letztlich ein Matching-Problem. Passen müssen sowohl die Skills als auch die Persönlichkeitseigenschaften. Bei den Skills meine ich, dass die wesentlichen technologischen und betriebswirtschaftlichen Kompetenzen im Team tatsächlich vorhanden sein müssen. Hier kommt der Ansatz von Günter Faltin (Gründen mit Komponenten) an seine Grenzen: Es ist eben nicht so, dass man ALLES outsourcen kann. Was die Persönlichkeiten anbelangt, ist es aus meiner Sicht schlicht eine Sache der „Chemie“. Man muss erste Schritte gemeinsam gehen, um zu sehen, ob es im Team passt oder halt nicht. Worauf ich mich freue: Das angesprochene Matching-Problem ist ein idealtypisches Forschungsfeld für digitale Plattformen. Einiges existiert schon am Markt, aber so richtig spannend wird es erst, wenn es mal einer richtig umsetzt.

    Gründungskultur: Auch im eher sicherheitsorientierten Deutschland werden diejenigen zunehmend stärker geschätzt, die es wagen, sich mal „den harten Wind des Wettbewerbs“ um die Ohren wehen zu lassen. Was neben diesem kulturellen Aspekt dazukommen muss: Mit dem politischen/steuerlichen Anreizsystem das Unternehmertum stärker belohnen.

  • Avatar for Dr. Alois Kastner-Maresch
    Verfasst um 18:07, 9. August 2017

    Viele richtige Punkte! Ich denke, am Ende ist es immer ein Versuch der Selbstverwirklichung. Ist man Angestellter, kann man sich selbst sicherlich auch verwirklichen, allerdings oft in eingeschränkterer Form. Mit einem Startup verbindet man die Möglichkeit, selbstbestimmt zu handeln und am Ende stärkere Erfüllung zu spüren. Ich denke, dieses Gefühl zieht Menschen an und lässt sie Startups gründen. Wie dieses Gefühl der Erfüllung dann bewirkt wird, hängt von der einzelnen Person ab. Sicherlich kann auch Geld dazu beitragen. Allerdings habe ich nicht den Eindruck, dass dies der primäre Motivationsfaktor anderer Gründer ist. Gründer sprechen oft deutlich idealistischer, fast schon romantisch, wenn es um ihr Projekt geht. Sie arbeiten daran und gehen ein finanzielles Risiko ein, obwohl sie wissen, dass Startups im Schnitt finanziell nicht besonders erfolgreich sind und oft scheitern. Natürlich ist man optimistisch und erhofft sich finanziellen Erfolg, aber er ist in den seltensten Fällen die primäre Motivationsquelle, denke ich.

  • Avatar for Dr. Alois Kastner-Maresch
    Verfasst um 19:24, 9. August 2017

    Da sind wir ja völlig einer Meinung, lieber Jürgen Lotz.

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