Gründerinnen in Hochfranken – rar aber gut!

Einstein1 > Opinion  > Gründerinnen in Hochfranken – rar aber gut!
Frauenstammtisch Frauen stärken Frauen in Hochfranken

Gründerinnen in Hochfranken – rar aber gut!

Wer erfolgreiche Gründerinnen in Hochfranken kennenlernen möchte, muss einfach zum Stammtisch Frauen.Stärken.Hof gehen. Dort trifft man sie wirklich, denn auf den üblichen Podien der Region wird man sie nur selten bis nie sehen:

  • Birgit Rodler von der AFW Stickerei (seit 2009)
  • Christine Hofmann hofmann druck + design (2017 = 25jähriges)
  • Dagmar Kornhaas von MAXX Factory (2012 ausgezeichnet mit dem Mittelstandslöwen)

– um nur einige zu nennen.

 

Anne-Christine Habbel im Gespräch mit Christine Hofmann

Anne-Christine Habbel im Gespräch mit Christine Hofmann

Im Nachhinein schon toll, dass sie es geschafft haben, denn einfach war es bei keiner von ihnen. Anlässlich des Equal Pay Day in Hof, unter Federführung von SI International Club Hof, hat eine von ihnen aus der Anfangszeit ihrer Gründung erzählt: Es galt den Spagat zwischen alleinerziehender junger Mutter mit Baby und gleichzeitiger Gründung eines Betriebes hinzubekommen (s. Foto). Sicherlich keine einfache Sache, wie man sich leicht vorstellen kann.

 

Aber auch heute sind die Geschichten nicht besser geworden. Vor einiger Zeit las ich, dass zwei junge Gründerinnen mit ihren Start-up erst ernst genommen worden sind, als sie einen Mann erfanden. Unfassbar: Einfach weil sie Frauen sind, wollte man sich nicht mit ihnen auseinandersetzen. Kate Dwyer, Künsterlin und Mitbegründerin von Witchsy:

 

Beispielsweise stellten wir fest, dass es immer wieder zu Verzögerungen kam, wir bekamen auf E-Mails gar keine oder erst verspätete Antworten.

 

Kurzerhand erfanden sie Keith Mann, den männlichen Mitbegründer von „Witchsy“ und sofort änderten sich der Ton, die Reaktionsbereitschaft und die allgemeine Einstellung. Penelope Gazin, Co-Founder von „Witchys“:

 

Bei einem Entwickler zeigte seine Anwesenheit besondere Wirkung: Immer, wenn er mit Keith schrieb, nannte er ihn beim Namen. Unsere Namen benutzte er nie!

 

Die ganze Story von „Wichy“ und dem Namenstrick hier: Welt.de – Erst als Sie einen Mann erfand wurde ihr Start-up ernst genommen.

 

Ich bin wirklich ungehalten über diese Art und Weise mit Frauen umzugehen. Und das ist nur ein Beispiel.

 

Wir wissen auch, dass Frauen anders als Männer gründen, dafür aber nicht schlechter. Im Vergleich gründen Frauen mit mehr Bedacht, mehr Eigenkapital und sicherer. In der Regel sind ihre Businesspläne belastbarer. Allerdings ist auch sicher, dass weniger Frauen als Männer gründen.

 

Insgesamt sind Frauen bei der Start-up Gründung sowieso in der Minderheit. In nur jedem viertem Start-up gehören Frauen zum Gründungsteam. Der Frauenanteil beträgt im Durchschnitt rund ein Drittel. Nur in jedem sechsten Start-up ist mindestens die Hälfte der Beschäftigten weiblich. Insgesamt ist die Szene doch eher „testosterongeladen“. Fakten aus 3 Gründe, warum Frauen so selten gründen

 

„In der internationalen Tech-Branche sieht es übrigens ähnlich aus. Zwar steigen auch hier die Quoten – von einem Gleichgewicht ist aber noch nicht zu sprechen. Von Macho-Kultur und Silicon-Valley-Sexismus ist stattdessen die Rede: Sogar dem Vorzeigekind Google wurde erst kürzlich vorgeworfen, Frauen weniger zu zahlen als ihren männlichen Kollegen. Und: Nur rund 10 % der Manager im Valley sind weiblich.

 

Der Bitkom Start-up Report 2017 zeichnet ein umfassendes Bild der digitalen Gründerlandschaft in Deutschland, genauere Zahlen auch zum Anteil von Frauen sind hier zu finden. Er ist kostenlos. Umso mehr freue ich mich, dass wir mit dem Stammtisch Frauen.Stärken.Hof eine Austauschplattform nicht nur für Gründerinnen, sondern für alle Frauen gefunden haben, die sich gegenseitig vernetzen und stärken wollen. Gemeinsam mit Dr. Katharina Bunzmann, Stadt Hof und Susanne Oppermann, Agentur für Arbeit haben wir den Stammtisch gegründet und organisierten viele Jahre den EqualPayDay, zuletzt für Soroptimist International in Hof.

 

Schlagfertigkeitstraining für Gründerinnen und starke Frauen

 

Schlagefertigkeitstraining 2017 für Frauen in Hochfranken

Schlagefertigkeitstraining 2017 für Frauen in Hochfranken

 

Jüngst haben wir in diesem Rahmen ein Schlagfertigkeitstraining mit rund 100 (!) Frauen veranstaltet, das war eine tolle Sache. Also: Einfach mal reinschnuppern. Termine auf der Facebook-Page vom iisys Institut für Informationssysteme.

Hat den Stammtisch Frauen.Stärken.Hof gemeinsam mit Dr. Katharina Bunzmann, Stadt Hof und Susanne Oppermann, Agentur für Arbeit gegründet und organisierte viele Jahre den EqualPayDay, zuletzt für Soroptimist International in Hof.

Merken

Avatar for Anne Habbel
Anne-Christine Habbel

Anne-Christine Habbel ist seit 2015 Geschäftsführerin des Instituts für Informationssysteme (iisys) der Hochschule Hof. Als mittelstandsorientiertes IT-Forschungsinstitut sucht das iisys die Nähe von Unternehmen, um gemeinsam digitale Projekte und Prototypen zu realisieren. Aktuelle Schwerpunkte sind die Themen Industrie 4.0, vor allem im Projekt „Wirtschaft 4.0 im Mittelstand: Die digitale Transformation (WiMiT)“.

Keine Kommentare

Poste einen Kommentar

Kommentar
Name
Email
Website