Lebensqualität erhöhen – Stadt vs. Land

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Gewinner gesucht - Lebensqualität erhöhen

Lebensqualität erhöhen – Stadt vs. Land

Bildinterpretation: Ein junger Mann steht am Abgrund auf der Giechburg in Scheßlitz und blickt nach Nord-Osten, in die Planungsregion Nord-Ost-Oberfranken. Ein paar Schritte zurück und er stürzt ab – in ein flaches Land – wahrscheinlich würde es lange dauern, bis ein Rettungssanitäter ihn finden würde. Nicht wirklich positive Aussichten. Das ist aber nicht ganz so schlimm, denn er schaut in die richtige Richtung. Und das was er sieht scheint ihn mit Freude zu erfüllen. Sein Blick ist fest nach Nord-Ost Richtung Frankenwald, Fichtelgebirge, Hof und Hofer Land gerichtet, weiter hinaus ins Vogtland, dorthin, wo die Auftraggeber (oder die Werbeagentur) der Plakataktion weitere Gewinner vermuten.

 

Mit dieser Einschätzung liegen die Werber richtig. In dieser Gegend (Vogtland, Fichtelgebirge, Frankenwald, Bayreuth/er- und Kulmbacher Land gibt und gab es schon immer Gewinner. Hier leben Erfinder, Unternehmer, Kreative in einer bürgerlich getragenen Gesellschaft die sich immer wieder neu erfunden hat. Der Prozess „Erneuerung“ ist den Leuten in die Wiege gelegt und sie leben ihn gerade in diesen Zeiten enorm erfolgreich. Es ist eine Gewinner-Gegend. Eine Gründer-Gegend. Eine „die Menschen helfen sich selbst Gegend“.

 

Beispiele: Mathias Fuchs, Geschäftsführer bei Concentric Hof GmbH (Maschinenbau), vom Lehrling zum Chef (Frankenpost 22.08.2017):

 

Neuentwicklungen entstehen durch die Zusammenarbeit mit der Universität Dresden und der Hochschule Hof... Für unser Unternehmen und junge innovative Menschen ist das eine Win-Win-Situation

 

Oder die Blogger Debora und Mirko Fikentscher, sevendayslove.com / mixplor.com, die eine enorme Follower-Community gesammelt haben, oder der Online-Shop voltking.de einen Spezialisten für Rauchwarnmelder, Elektroinstallation, Hausautomation, KNX und Beleuchtung. Wer in die Verangenheit schaut findet Persönlichkeiten wie den Karl Slevogt: Automobil-Pionier Karl Slehvogt aus Sparneck, oder Philip Rosenthal Es gibt so viele Beispiel für Gewinner, Erfinder, erfolgreiche Unternehmer, alle aufzuzählen würde diesen Blog hier sprengen.

 

Marketing um gute Köpfe gewinnt an Bedeutung

 

Die Plakataktion ist eine Initiative der Metropolregion Nürnberg und dem Landkreis Bamberg. Eine Mitmach-Kampagne die zeigen soll, wie schön und lebenswert es in der Metropolregion sei. Durch die Präsentation von „Gewinnern“ wird die Werbeaktion personalisiert. Im Internet und auf den Social-Media-Kanälen wird eingeladen Geschichten von Gewinnern zu erzählen und so die Kampagne zu pushen.

 

Wir sehen in unserer Gegend hier von Zeit zu Zeit solche Aktionen: kürzlich haben die Chemnitzer um in Hof um Gründer geworben und offenbar gewinnt Regionalmarketing immer mehr an Bedeutung: Prof. Dr. Seidel wies im Juli 2017 in einem TV-Interview darauf hin:

 

…wenn immer mehr Regionen sich vermarkten, dann kommen die unter Druck, die das nicht tun, schon politisch. Das ist wie im Kino, wenn die vordere Reihe aufsteht, muss ich auch aufstehen, um was zu sehen.

 

Aus der Perspektive der Werber macht es natürlich Sinn in Regionen zu werben in denen eine Tendenz zur Abwanderung besteht bzw. Die Bindungen, und die wahrgenommenen Perspektiven und Angebote sind offenbar schwächer und so sind die Einwohner möglicherweise leichter zu beeinflussen einen anderen Lebensmittelpunkt zu suchen. Das sollte uns schon zu denken geben :-).

 

Aber löst das tatsächlich irgendein Problem, wenn mittlere Metropolen Marketing in Hof oder Marktredwitz, Kronach oder in der Oberpfalz machen? Ist das die richtige Adresse? Wären nicht die Menschen in den großen Metropolen die Zielgruppe die es von den Vorteilen des ländlichen Raums zu überzeugen gilt. Man muss nur Stichworte in Beziehung setzen: Wohnkosten, Wohneigentum, Feinstaubbelastung, Infrastruktur, Kinderbetreuung, Naherholung, etc. Die Vorteile von ländlichen Regionen liegen auf der Hand – aber funktionieren doch nur im Spannungsfeld Metropole gegenüber ländlichem Raum.

 

Lebensqualität erhöhen: Wettbewerb belebt das Geschäft

 

Die gute Nachricht: es tut sich was. Alleine das Aufzählen ländlicher Vorteile ist gut. Auch das Digitale Gründerzentrum in Hof, direkt am Campus der Hochschule ist ein Ausdruck der Innovationskraft dieser Menschen hier und auch damit erhöhen wir Lebensqualität. Vielleicht gefällt uns der junge Mann am Abgrund deshalb so gut – er motiviert.

 

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Hermann Hohenberger

Phase 1 im Berufsleben: Privater Hörfunk, Moderation, Vertrieb, Studioleitung, Geschäftsführung. Phase 2: Internet: M&A, Geschäftsführung, Vertriebsaufbau, SEO, Troubleshooting. Und jetzt: 2. Karriere: als Geschäftsführer hier Gründer motivieren, unterstützen und die Region weiter bringen.

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