Der Intrapreneur: der Unternehmer im Unternehmen

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Intrapreneur - der Unternehmer im Unternehmen

Der Intrapreneur: der Unternehmer im Unternehmen

Jeder ist ihm oder ihr während seiner beruflichen Laufbahn schon einmal begegnet: dem Intrapreneur. Ein höchst motivierter Mitarbeiter, unternehmerisch und strategisch denkend, immer das große Ganze im Blick. Was ein Intrapreneur ist, was er macht und wie er sich vom Entrepreneur unterscheidet, erfährst Du im folgenden Blog-Post.

 

 

Was ist ein Intrapreneur?

 

Der Begriff des Intrapreneur wurde erstmals 1978 vom amerikanischen Unternehmer und Autor Gifford Pinchot III in einem gemeinsam mit seiner Frau veröffentlichten Buch mit dem Titel „Intra-Corporate Entrepreneurship“ geprägt und beschrieben.

 

Die Bezeichnung Intrapreneur und der damit einhergehende Begriff Intrapreneurship sind zwei Wortschöpfungen, die aus dem englischen „intra-corporate“ für unternehmensintern und „Entrepreneur“ für Unternehmer beziehungsweise „Entrepreneurship“ – auf Deutsch Unternehmertum – gebildet werden.

 

Der Intrapreneur ist ein Mitarbeiter, der wie ein unternehmensinterner Unternehmer agiert, sprich: ein Unternehmer im Unternehmen. Intrapreneurship beschreibt also das unternehmerische Verhalten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowohl in Unternehmen wie auch in öffentlichen Einrichtungen und Verwaltungen.

Was bedeutet Intrapreneurship für den Intrapreneur und das Unternehmen?

 

Für den Mitarbeiter eines Unternehmens bedeutet Intrapreneurship eigenverantwortliches Handeln, wie ein Unternehmer zu denken und die in einem weiten Rahmen selbst gesetzten Zielen engagiert zu verfolgen. Voraussetzung dafür sind Kreativität, Ideenreichtum, Kostenbewusstsein, die Fähigkeit, Rückschläge zu verkraften, ein Mindestmaß an unternehmerischem Talent und nicht zuletzt Teamfähigkeit.

 

Entrepreneure sind keine Einzelkämpfer im stillen Kämmerlein. Die erste 1978 aufgestellte Regel von Gifford Pinchot lautet frei übersetzt: Bilde ein Team. Intrapreneurship ist keine Einzelaktivität. Nicht jeder Mitarbeiter ist zum Intrapreneur geboren. Diese Behauptung wird oft aufgestellt. Sie stimmt aber nur zum Teil.

 

Kreativität lässt sich kaum in Seminaren vermitteln und erlernen. Teamfähigkeit und Charaktereigenschaften wie Ehrgeiz und Zielstrebigkeit sind eine Frage der Persönlichkeit. Die anderen Voraussetzungen, die ein Intrapreneur mitbringen muss, können, zumindest in Grenzen, erlernt werden. Unternehmerisches Denken und Handeln oder Kostenbewusstsein kann sich fast jeder aneignen.

 

Unternehmen, die die Kultur des Intrapreneurship pflegen, unterstützen daher kreative Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Schulungen und einem gezielten Coaching, damit sie den an einen Intrapreneur gestellten Anforderungen im Ganzen gerecht werden können. Natürlich dient das auch dem Ziel interne Einheiten in Form von Corporate Startups aufzubauen.

In der Regel sind Intrapreneure die zufriedeneren Mitarbeiter

In der Regel sind Intrapreneure die zufriedeneren Mitarbeiter. Eigenverantwortliches Handeln, die Möglichkeit eigene Ideen einzubringen und so einen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens leisten zu können, fördern die Motivation und die Bereitschaft sich für das Unternehmen zu engagieren. Es besteht allerdings auch die Gefahr der Überforderung.

 

Die Position des Intrapreneurs geht meist einher mit verlängerten Arbeitszeiten, einer generellen Mehrbelastung und führt nicht selten zur Selbstausbeutung. Seit einigen Jahren wird das Unternehmertum im Unternehmen kritisch betrachtet, weil es oft einseitig zulasten der Arbeitnehmer geht.

 

Für ein Unternehmen bedeutet Intrapreneurship, Rahmenbedingungen für eine StartUp-Kultur im Unternehmen zu schaffen und diese neue Unternehmenskultur vorzuleben, in der sich die Intrapreneure entfalten können. Das erfordert auf der Organisationsebene des Unternehmens neben der Bereitstellung der erforderlichen Ressourcen, die Schaffung von erfolgsabhängigen Anreizen, Informationswege zu verkürzen und vor allem, dass das Unternehmen die Projektverantwortung an den Intrapreneur abgibt, seine Arbeit fördert, aber auch Ergebnisse einfordert.

 

Dabei ist immer auf eine ausgewogene Balance der Rahmenbedingungen zu achten. Das heißt, Unternehmen sollten Ideen nicht beim ersten Scheitern abwürgen, aber auch die Bereitschaft zeigen, Projekte zu beenden, wenn absehbar ist, dass sie dem Unternehmen keinen Nutzen bringen.

 

Das Management sollte dem Intrapreneur Freiräume abseits seiner eigentlichen Stellenverantwortung und -beschreibung ermöglichen, aber darauf achten, dass die Freiräume nicht missbraucht werden. Vorschläge und Ideen für Innovationen werden von der Geschäftsleitung sorgfältig geprüft und beurteilt. Wird eine Initiative abgelehnt, sollte die Ablehnung nachvollziehbar und stichhaltig begründet werden.

Zitat von Sir Richard Branson über Intrapreneurship

Worin unterscheiden sich Intrapreneur und Entrepreneur?

 

Der Intrapreneur und ein Entrepreneur haben vieles gemeinsam. Beide sind in der Lage eigenverantwortlich zu handeln, denken wie ein Unternehmer und haben die Kosten im Blick. Sie können sich selbst motivieren und für ein Ziel engagieren. Intrapreneur und Entrepreneur verfügen über Ehrgeiz, sie sind zielstrebig, arbeiten lösungsorientiert und sind bereit, ein Risiko einzugehen. Sie sehen einen Fehlschlag als Chance und können aus Fehlern lernen.

 

Der Unterschied zwischen Intrapreneur und Entrepreneur liegt in der Verantwortung und den Konsequenzen, die ihr Handeln mit sich bringen kann. Die Verantwortung der Intrapreneure ist in der Regel eng begrenzt. Da das Intrapreneurship meist nur ein kleiner Teil der Gesamtorganisation eines Unternehmens ist, haben Fehlschläge und Misserfolge meist keinen gewichtigen Einfluss auf die Entwicklung des Unternehmens.

 

Bei anhaltenden Misserfolgen wird das Intrapreneurship beendet und der Intrapreneur arbeitet wieder wie ein normaler Angestellter. Im schlimmsten Fall wird sein Arbeitsverhältnis durch den Arbeitgeber beendet. Viel weitreichender ist die Verantwortung des Entrepreneurs und entsprechend schwerwiegende Folgen können Fehlentscheidungen des Entrepreneur nach sich ziehen.

 

Der Entrepreneur ist in seiner Eigenschaft als Unternehmer für das gesamte Unternehmen verantwortlich. Nach innen und außen. Das bedeutet, die Entscheidung eines Entrepreneurs, etwas zu unternehmen oder zu unterlassen, hat direkte Auswirkungen auf den Erfolg des Unternehmens, auf seine Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner.

 

Die Folgen einer Reihe von Fehlentscheidungen bleibt meist nicht auf einen kleinen Teilbereich beschränkt. Anhaltendes Missmanagement, ob bewusst oder unbewusst, führt nicht selten zum Ende der unternehmerischen Tätigkeit des Entrepreneur und dem wirtschaftlichen Ende des Unternehmens.

 

Die Kultur des Intrapreneurship ist bei deutschen und europäischen Unternehmen noch lange nicht so weit verbreitet wie im Mutterland, den USA. Der Anteil wächst jedoch. Mehr und mehr werden Arbeitsplätze direkt als Intrapreneurship oder „Entrepreneur in Residence“ ausgeschrieben und mit den Vorteilen für den Intrapreneur beworben.

 

 

Fazit

 

Das Unternehmertum im Unternehmen kann für beide Seiten, die Intrapreneure und das Unternehmen, von Vorteil sein. Mit Augenmaß organisiert und ausgestattet mit den richtigen Rahmenbedingungen, bietet es Arbeitnehmern Freiräume und Gestaltungsspielräume für eigene Ideen, die letztendlich dem Unternehmen zugute kommen. Die Zufriedenheit der beteiligten Arbeitnehmer ist das größte Kapital des Unternehmens und in vielen Fällen von essenzieller Bedeutung für die Weiterentwicklung und einen nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg.

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Niko Emran

Hi, ich bin Niko. Als Netzwerkmanager im Einstein1 bin ich für das Online Marketing und die Beratung und Betreuung von Gründern und Startups zuständig.

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