Design Thinking: Komplexe Probleme neu denken

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Design Thinking

Design Thinking: Komplexe Probleme neu denken

Design Thinking ist einer der Prozesse, die in der Entwicklung neuer Ideen zum Einsatz kommen und mit deren Hilfe Startups und Unternehmen echte Innovation befeuern können.

 

In festgefahrenen Situationen kann der Design Thinking Prozess auch dir und deinem Startup dabei zugute kommen, um Probleme zu verstehen und Lösungsansätze zu entwickeln und zu optimieren. Du musst dabei einfach nur denken wie ein Designer…

 

 

 

Design Thinking einfach erklärt

 

Die Methode des Design Thinkings stammt, wie der Name schon sagt, aus der klassischen Arbeit des Designers. Die Ursprünge als Methode eines neuen Denkansatzes gehen dabei zurück auf Herbert A. Simons Buch „The Sciences of the Artificial“ (1969).

 

Einer breiteren Masse wurde der Begriff aber erst in „Design Thinking“ (1987) von Peter Rowe ein Begriff. Hierbei wurde der Prozess, mit dem Städteplaner und Architekten arbeiten, detailliert beschrieben und das Prinzip für die Arbeit im Design festgelegt.

 

Die Basis für die interdisziplinäre Anwendung legte 1991 aber erst die Design-Agentur IDEO, die Designerwägungen auf Geschäftspraktiken übertrug und den Design-Thinking-Prozess auf Problemstellungen außerhalb des Designs anwandte.

 

Es geht dabei nicht nur um Formgebungen und gestalterische Erwägungen, wie der Begriff vielleicht implizieren könnte, sondern im Mittelpunkt steht der User.

 

Technische Lösbarkeit spielt dabei in der Entwicklung zunächst nur eine untergeordnete Rolle und alle Probleme werden aus der Sicht des Anwenders gedacht.

Und so funktioniert die Methode

 

Beim Design Thinking kann die Arbeit grob in fünf Phasen unterteilt werden: Verstehen, Definition, Ideation, Bau und Test. Diese Steps definieren dabei eine andere Form des Denkens zur Lösung von verschiedensten Problemen unterschiedlicher Disziplinen.

 

Zunächst einmal werden beim Verstehen die Wünsche und Bedürfnisse des Users, Kunden oder Verbrauchers genau ergründet. Die anschließende Definition erstellt eine dedizierte Analyse und Sammlung all der Verbraucherwünsche, welche eine neuartige Lösung und damit den Design Thinking Prozess erfordern.

 

Die ersten beiden Stufen bilden dabei das Grundgerüst, auf dem der Rest der Methode fußt. Entsprechend solltest du diesen beiden Phasen auch die notwendige Bedeutung einräumen.

 

Hier ist es am leichtesten, noch frei zu brainstormen. Allerdings ist es auch erforderlich, dass du und dein Team die Problemstellung wirklich verstehen und trennscharf definieren können.

 

Die dritte Phase ist die sogenannte Ideation. Hier beginnt für dein Team die Kreativphase. Sammelt und entwickelt Ideen, lasst Euch zunächst von praktischen Erwägungen nicht einschränken und versucht auch, gescheiterte Ideen durch eine neue Iteration zu optimieren.

 

Der Bau ist nicht branchenübergreifend als tatsächlicher Bau zu verstehen, denn natürlich besteht die Problemlösung nicht in jedem Geschäftsfeld aus einem greifbaren Prototypen. Auch hier besteht noch die Möglichkeit, durch weitere Iterationen bessere Ergebnisse zu schaffen.

 

In der Testphase werden die besten Problemlösungen schließlich von einem Teil des Kundenstammes, spezialisiertem Personal oder dedizierten Testern geprüft. Das Feedback hilft dir auch an dieser Stelle, zu immer besseren Ergebnissen zu kommen.

 

Besonders in seiner Flexibilität besticht der Design Thinking Prozess, denn auch in der Testphase ist es dir jederzeit möglich, zurück zum Verstehen zu kommen und neue Erkenntnisse in die gesamte Arbeitsmethode einzuweben.

 

Dadurch entsteht eine sehr dynamische Entwicklungsmethode, die sich in keiner Stufe des Prozesses zu sehr in eine Richtung versteift und allen Beteiligten wird die Furcht vor dem Versagen genommen.

 

Design Thinking wird – obwohl die Implementierung in Unternehmen natürlich stets individuell geprägt ist – beschrieben als kreative, nutzerzentrierte, optimistische Teamarbeit, die Neugierde und gedankliche Freiheit in den Vordergrund rückt.

Design Thinking Prozess 5 Schritte

Der Design Thinking Prozess in 5 Schritten (Bild-Quelle: http://ow.ly/ECvv30gURsd)

Customer Centricity: Die Wünsche des Users im Fokus

 

Der Design Thinking Prozess ist untrennbar mit den Bedürfnissen und/oder Wünschen der Nutzer verbunden. Diese bilden den Kern der gesamten Methode und alle Entwickler, Problemlöser und Beteiligten der Methode orientieren sich dabei an der Sicht, die Nutzer auf ein Projekt, ein Problem, eine App, ein Produkt oder eine Dienstleistung haben. Dieses Vorgehen wird im Marketing auch „Customer Centricity“ genannt.

 

Der Prozess kann entsprechend nur dann effizient stattfinden, wenn die Entwicklung den Blick in regelmäßigen Abständen zurück auf das ursprüngliche Problem wendet und die Nutzerperspektive immer wieder hinterfragt oder optimiert.

 

Da Prototypen bereits früh entwickelt werden können – optimieren, verbessern und über den Haufen werfen kannst du beim Design Thinking schließlich in jeder Phase -, besteht keine falsche Scheu vor schnellen Entwicklungsprozessen.

 

Sichtbare Probleme sind ein Teil des Design Thinking, das durch beständiges Feedback und konstante Weiterentwicklung ausgeglichen wird.

 

Damit verhindert der Design Thinking Prozess auch, dass du mit wenig ausgereiften Lösungen an den Markt gehen musst, denn bereits vor der Einführung oder Marktreife wurde jedes deiner Produkte von echten Usern getestet.

 

Damit eröffnet dir die Perspektive des Nutzers einen neuen Blick auf alte und neuartige Probleme.

 

 

 

Warum Design Thinking mehr als nur Design ist

 

Der Entwicklungsprozess im Design Thinking mag seinen Ursprung zwar im Design haben, allerdings wäre es zu kurz gegriffen, die gesamte Problemlösungsmethode ausschließlich darauf zu begrenzen.

 

Ein wichtiger Aspekt im Prozess, der diese Denkmethode von anderen Problembewältigungsstrategien trennt, ist die Regel des gesunden Menschenverstandes.

 

Was im Design so wichtig ist (eine Kaffeetasse etwa muss so gestaltet sein, dass sie in die Hand passt, heißen Kaffee fasst und eine Öffnung zum Trinken bietet), geht in vielen Unternehmen verloren, wenn die Aufgabenstellungen komplexer werden.

 

Gerade hier kann Design Thinking helfen, die Komplexität zu reduzieren, indem anschauliches Denken den Anstoß für die Lösung bietet. Sehen heißt hier nicht nur verstehen, sondern liefert die sinnliche Grundlage für interdisziplinäre Probleme und Innovationen.

 

Ideen entstehen nicht aus dem Nichts, sondern werden gesammelt, erweitert, filtriert und immer wieder neu veranschaulicht. Design Thinking ist hierbei die Methode, die das Denken und die graue Theorie in visuell kommunizerbare Inhalte übersetzt.

 

Das befeuert nicht nur deine kognitiven Prozesse und die deines Teams, sondern kann immer wieder zu echten Durchbrüchen führen.

 

Außerdem stehst du mit der Implementierung von Design Thinking in deinem Unternehmen nicht alleine da. Universitäten, Hardwarehersteller wie Apple und Softwareschmieden rund um den Globus setzen auf die Methoden des Designers, um Innovation aus Ideen zu generieren.

Immer wieder neu, immer wieder auf Anfang

 

Die wahre Kraft im Design Thinking verbirgt sich in der Möglichkeit, Probleme neu zu denken und die Lösungen so zu präsentieren, dass sie auf den Nutzer maßgeschneiderte Lösungen präsentieren.

 

Durch das schnelle Prototyping und die wiederholten Iterationen in der Optimierung stellst du sicher, dass keine Zeit in der theoretischen Erarbeitung verschwendet wird, wenn kein Mehrwert für den User besteht.

 

Gerade in interdisziplinären Teams kann Design Thinking der perfekte Ansatz für dich und dein Team sein, in dem Ihr alle Eure Stärken einbringen könnt.

 

Design Thinking ist visuell, kreativ und innovativ und denkt dabei immer an die User. Ein guter Ansatz für Veränderung.

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Niko Emran

Hi, ich bin Niko. Als Netzwerkmanager im Einstein1 bin ich für das Online Marketing und die Beratung und Betreuung von Gründern und Startups zuständig.

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