Growth Hacking: der Boost für schnelles Startup-Wachstum

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Growth Hacking - der Boost für schnelles Startup-Wachstum

Growth Hacking: der Boost für schnelles Startup-Wachstum

Growth Hacking nimmt in der Startup-Szene immer mehr an Fahrt auf. Richtig angewendet, kann Growth Hacking Deinem Startup zu enormen Wachstumsraten verhelfen. Hier erfährst Du, was es mit diesem Buzzword auf sich hat, wie Du mit Growth-Hacking-Methoden schnelles Wachstum erreichst und was es zu beachten gilt.

 

 

 

Was ist Growth Hacking?

 

Den Begriff „Growth Hacking“ hat Sean Ellis geprägt. Der US-Amerikaner war zunächst Marketing-Chef bei LogMeln und Uproar, bevor er als erster Marketing-Experte überhaupt zu Dropbox wechselte. Nach weiteren Stationen bei Lookout, Xobni und Qualaroo ist er heute als Mentor für Startups tätig und hat bislang über 500 Gründern bei ihren Vorhaben geholfen. Sean Ellis ist derzeit u.a. CEO bei growthhackers.com und hilft mit seinem Team Kunden wie Spotify, Mozilla oder Omaze, ihre Wachstumsraten zu steigern.

 

Und Ellis hatte schon immer ein Problem: Immer, wenn er zu einer neuen Position oder in ein anderes Unternehmen wechselte, suchte er einen Nachfolger für sich, was nie gelang. Denn die von ihm eingeführten Innovationen, bei denen er in den Unternehmen jeweils für einen ordentlichen Wachstumsschub gesorgt hatte, sorgten für eine Lücke, die ein traditioneller Marketing-Experte nicht schließen konnte.

 

Eine zentrale Rolle spielte dabei seine Fähigkeit, das Wachstum der Kundenbasis schnell und möglichst skalierbar voranzutreiben. Diese Eigenschaft hat Ellis mit dem Begriff „Growth Hacking“ umschrieben. Er selbst sagte dazu in einem Interview mit „Internet World Business“: „Growth Hacking ist für mich ein agiles Experimentieren, also ein Prozess, um das Kunden- und Umsatzwachstum kontinuierlich voranzutreiben.

 

Growth Hacking kann man auch als eine Art Schnittstelle aus Daten, dem Nutzererlebnis, dem Produkt und Werbemaßnahmen verstehen.“

 

Kurzum: Im Growth Hacking kommen so gut wie alle Elemente aus dem Performance-Marketing zusammen.

Sean Ellis, Begründer des Growth Hacking und CEO von growthhackers.com

Sean Ellis, CEO von growthhackers.com (Quelle: https://bit.ly/2CumeXj)

Die Definition von Growth Hacking

 

Die einstige Definition von Sean Ellis ist mittlerweile etwas in die Jahre gekommen und mittlerweile kursieren etliche Deutungen des Begriffs in der Marketing-Szene. Am besten ist es daher, Ellis selbst zu Wort kommen zu lassen. In seinem richtungsweisenden Artikel „Find a Growth Hacker for your Startup“ benennt er folgende Parameter:

 

  • Growth Hacking verfolgt das alleinige Ziel, Wachstum zu schaffen. Jede Aktion, die ein Growth Hacker unternimmt, wird von ihm auf das Potenzial geprüft, ein genau skalierbares Wachstums zu erreichen. Die anderen Ziele, die ein Unternehmen noch verfolgt, sind für diese Arbeit nicht relevant
  • Growth Hacker können einen unterschiedlichen beruflichen Hintergrund haben. Entscheidend ist, dass sie über Unternehmergeist verfügen und bereit sind das große Risiko der Verantwortung für Unternehmenswachstum zu tragen.
  • Im Growth Hacking geht es einzig alleine darum, der Zielgruppe ein Produkt als „Must have“ schmackhaft zu machen. Hierfür muss ein Growth Hacker eine enorme Fähigkeit an den Tag legen, um sowohl unkonventionelle, neue Marketing-Lösungen zu finden als auch in der Lage sein, bereits etablierte Techniken anderer Unternehmen auszutesten und gegebenenfalls weiterzuentwickeln.

 

Durch die Verbindung von einer ausgeprägten analytischen Fähigkeit und stupender Kreativität setzt der Growth Hacker seine Ressourcen ein, um einen direkt messbaren Wachstumsschub einzuleiten. Dabei gilt: Je innovativer ein Produkt ist, desto „ausgefallener“ muss der Marketing-Ansatz und die eingesetzten Taktiken sein.

Methoden im Growth Hacking

 

Im Growth Hacking gibt es eigentlich keine allgemeingültigen Strategien. Denn die Methoden funktionieren nur, wenn die Taktiken passgenau auf ein Unternehmen oder ein Produkt zugeschnitten sind. Die Gesamtheit der Taktiken ergibt dann am Ende eine Strategie, die aber nur schwer im vorhinein planbar ist.

 

Im ursprünglichen Sinn der Definition benötigst Du nicht nur Kenntnisse im Marketing, sondern auch die Fähigkeit, einen echten Hack zu vollbringen. Die Growth Hacker der ersten Stunde haben sich teilweise in rechtlichen Grauzonen bewegt und sind ein erhebliches Risiko eingegangen. Bis Dir der echte Hack gelingt (worauf manche noch heute warten), kannst Du Dich jedoch im sogenannten Growth Management vortasten. Denn am Ende zählt schließlich, dass Deine Strategie nicht so einfach von der Konkurrenz kopiert werden kann, da die Unverwechselbarkeit deines Produkts oder Startups herausgearbeitet wird.

 

Growth Hacking ist besonders in der Startup-Szene beliebt. Das liegt zum einen daran, dass sich während der Gründungsphase eines Startups alles ums Wachstum drehen muss. Auf der anderen Seite sind viele Techniken und Methoden, die im Growth Hacking zur Anwendung kommen, mit relativ geringen Kosten zu realisieren, was dem meist geringen Budget von Startups in einer frühen Phase entgegenkommt.

 

Doch auch, wenn die erste heiße Phase bereits hinter einem Unternehmen liegt, können Growth Hacks und Taktiken genutzt werden. Wer hat schon etwas gegen Wachstum einzuwenden?

 

 

 

Mögliche Annäherungen an Growth Hacking

 

Für jede Maßnahme sollte man sich deshalb eine Taktik zurechtlegen. Im Growth Hacking ist das jedoch nicht ganz so einfach. Der Großteil der Growth Hacks und Wachstumsexperimente scheitert. Folgende Taktiken oder Tools aus dem Growth Management können dir jedoch helfen, herauszufinden, wo Du jeweils ansetzen musst, um ein größtmögliches Wachstum durch Growth Hacking zu erzeugen.

 

 

Analyse des Nutzerverhaltens

Ein echter Hack ist das nicht, doch wenn Du deine Reichweite erhöhen möchtest, solltest Du erst das User-Verhalten auf Deiner Webseite oder in deiner App unter die Lupe nehmen. Vor allem sollte deinen Landingpages ein Großteil der Aufmerksamkeit gehören. Setze hier Split-Tests ein und optimiere die Page mit Testing-Tools wie Optimizely oder Google Website Optimizer. Sorge mit zusätzlichen Features bei den Usern für Up- und Cross-Selling.

 

 

Schwachpunkte erkennen

Manchmal steckt der Teufel im Detail. So kannst Du herausfinden, woran es liegen könnte, dass Bestellvorgänge häufig abgebrochen werden oder manche Seiten überhaupt nicht aufgerufen werden. Beseitigst Du derartige Hürden, kann sich das positiv auf die Conversion Rate auswirken.

 

 

Suchmaschinenoptimierung (SEO)

Wachstum muss auf gesunden Füßen stehen. Um Reichweite und Traffic zu erhöhen, muss Deine Sichtbarkeit und Auffindbarkeit optimal sein. Denn Traffic bekommst Du nur, wenn Du auffindbar bist. Setze nicht nur auf Keywords, sondern bspw. auch auf Rich Snippets. Gleichzeitig musst Du jedoch analysieren, wo der Traffic herkommt. Trägt er nämlich nicht zu mehr Conversions und letztlich höheren Umsätzen bei, ist er nutzlos und Du solltest Deine Kanäle überdenken.

 

 

Social Media

Eigentlich muss es heute nicht mehr gesondert erwähnt werden, dass Du Deine persönliche Strategie für die sozialen Medien stricken musst, um Wachstum zu generieren. Eine Präsenz auf allen Kanälen ist zwar kein Growth Hacking, kann jedoch dazu führen, dass Du bisher ungeahnte, gewinnbringende Traffic- und Nutzerquellen identifizierst. Wie sieht es mit Tumblr aus? Springt die Community bei Reddit auf deine App an? Product Hunt? Tik Tok (ehemals musical.ly)? Probieren geht über skalieren!

 

 

Inhalte schaffen

Dein Content muss so gut sein, dass er echten Mehrwert bietet. Immer! Denn das erhöht die Chance, dass Content geteilt wird und man so mehr Leser erreicht. Vergiss auch nicht, Gastbeiträge, Kommentarfunktion, Sharing Buttons etc. auf Deinen Kanäle zu integrieren.

 

 

Inhalte streuen

Auf Deinem eigenen Kanal zu posten ist zwar schön und gut, doch mehr Reichweite schaffst Du via Postings bei anderen Blogs, Foren oder Frageplattformen wie Reddit und Quora.

 

 

Anreize schaffen

Nichts motiviert Kunden mehr als eine Prämie, die sie erhalten, wenn sie einen Neukunden bringen. Das betrifft jedoch auch User, von denen Du nach der Registrierung nie wieder etwas hörst. Erinnere neu registrierte Nutzer per Mail an Dein Produkt. Auch ein eigenes Affiliate-Programm kann hier Wunder wirken.

Growth Hacking Beispiele

 

In der Vergangenheit waren einige Unternehmen mit Growth Hacking sehr erfolgreich. Wir zeigen Dir, welche das sind und wie sie „gehackt“ haben.

 

 

AirBnb

Der mittlerweile größte Vermittler von Privatzimmern und Wohnungen weltweit bot seinen Usern an, dass Inserate auf der Plattform per 1-Click automatisch auch bei Craigslist gepostet werden können. Somit konnte das einstige Startup das Netzwerk einer der größten Anzeigenplattformen der USA “hacken” – und das ohne einen Cent dafür zu bezahlen. Dieser Hack war übrigens ein Growth Hack im Sinne der ursprünglichen Definition. Denn die Aktion des Growth Hackers, den Airbnb angeheuert hatte, stellte nicht nur eine enorme technische Herausforderung dar, sondern verstieß überdies auch klar gegen die Richtlinien von Craigslist.

Airbnb Craigslist Email Growth Hack

Mit dieser Email brachte Airbnb seine User dazu, ihre Inserate automatisch auf Craigslist zu posten (Quelle: https://bit.ly/2oP7E3b)

DropBox

User von Dropbox, dem Filehosting- und Sharingservice mit Abo-Commerce Geschäftsmodell wurden damals Zeugen von Growth Hacking der ersten Stunde. Indem die Leistungen von Dropbox an Freunde und Bekannte weiterempfohlen wurden, konnten User mehr Webspace erhalten, sobald die Anmeldung erfolgt war.

 

Noch mehr Webspace gab es, wenn die internetbasierte Anwendung auch stationär auf dem PC installiert oder via Twitter den eigenen Freunden und Followern empfohlen wurde. Innerhalb von 15 Monaten erreichte Dropbox mit diesem Growth Hack, dass die Userzahl von 100.000 auf vier Millionen wuchs. Das Empfehlungsprogramm läuft bis heute, noch immer kommen ein Drittel der Neuanmeldungen auf diese Weise.

Dropbox Growth Hack

Mit der „Wirb einen Freund“ Strategie erzielte Dropbox enormes Wachstum (Quelle: https://bit.ly/2wS8orF)

Mailbox App

Das Video, das die App Mailbox zu ihrem Start konzipierte, ging viral. Es zeigte, wie viele User auf der Warteliste stehen, um die App zu nutzen. Das löste einen wahren Ansturm aus, da jeder unbedingt dabei sein wollte. Binnen sechs Wochen meldeten sich eine Million neue User an.

Mailbox Waitlist Growth Hack

„962 people in front of you“ – Mit der Waitlist-Strategie generierte Mailbox einen Kundenansturm (Quelle: https://bit.ly/2wSkaDj)

Fazit: Den Königsweg beim Growth Hacking gibt es nicht

 

Deine Strategie sollte deshalb sein, dein Startup durch Growth Hacking und dazugehörige Experimente so schnell und kostengünstig wie möglich auf Wachstumskurs zu bringen.

 

So hat Twitter festgestellt, dass, sobald 30 Follower erreicht wurden, die Aktivität des Users signifikant steigt. Aus diesem Grund schlägt das Unternehmen direkt nach der Registrierung für den jeweiligen User interessante Accounts vor.

 

Querdenken ist erlaubt: Wichtig ist, dass Du nicht versuchst, Ideen der Konkurrenz exakt zu kopieren, sondern eine eigene Strategie und Taktiken, Tools und Kanäle findest, die Dir nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal garantieren, sondern auf langfristiges Wachstum ausgerichtet sind.

 

Konzentriere Dich zunächst auf eine kleine Zielgruppe, erstelle exklusive Nutzererfahrungen und versuche, dass man Deine Inhalte innerhalb Deiner Community teilt. Arbeite gleichzeitig an der Verbesserung Deines Produktes oder Services und veröffentliche regelmäßig Aktualisierungen.

 

Und streiche vor allem folgenden Satz aus Deinem Kopf: „Aber in meiner Branche funktioniert Growth Hacking nicht“.

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Niko Emran

Hi, ich bin Niko. Als Netzwerkmanager im Einstein1 bin ich für das Online Marketing und die Beratung und Betreuung von Gründern und Startups zuständig.

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