Verfügbares Haushaltseinkommen 2015: Oberfranken verliert Plätze

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Verhalten vorwärts: Oberfranken verfügbares Haushaltsnettoeinkommen 2015

Verfügbares Haushaltseinkommen 2015: Oberfranken verliert Plätze

Der Aufwärtstrend hält an. Auch 2015 legte das verfügbare Haushaltsnettoeinkommen in Oberfranken zu. Um ca. 800 Euro auf 22.100 Euro erhöhte sich die Summe. Allerdings stieg auch in anderen Regionen Deutschlands und Europas der verfügbare Betrag – in einigen durchaus stärker. Im Ranking hat Oberfranken von 2014 auf 2015 deshalb 3 Plätze verloren.

 

Eurostats veröffentlicht immer gegen Ende Oktober die Zahlen. Oberfranken schneidet gut ab und liegt mit Platz 13 von 39 Regionen knapp im vorderen Drittel im innerdeutschen Vergleich. In Europa belegt Oberfranken Rang 22 und verliert gegenüber dem Vorjahr 8 Plätze. Spitze in Deutschland ist nach wie vor Oberbayern. Die Haushalte dort hatten 2015 etwa 16% (14% 2014) mehr im Geldbeutel als die oberfränkischen Haushalte.

 

NUTS2 Verfügbares Haushaltseinkommen Ranking 2015 Deutschland

 

Beim Zuwachs hat sich die Aufholjagd etwas verlangsamt. Das verfügbare Haushaltseinkommen konnte von 2003 bis 2015 um € 5.300,00 gesteigert werden. Das ist natürlich immer noch ein ein Spitzenergebnis in Deutschland und insbesondere in Europa.

 

NUTS2 Verfügbares Haushaltseinkommen Zuwachs 2015 Oberfranken

 

8 Regionen musste Oberfranken 2015 an sich vorbei ziehen lassen und liegt nun auf Platz 22 im europäischen Vergleich.

 

NUTS2 Verfügbares Haushaltseinkommen Ranking 2015 Oberfranken in Europa

 

Takeaways & Comments

 

Die gute konjunkturelle Lage und die bis weit in die Vergangenheit hinein reichenden Bemühungen tragen Früchte. Das „Jahrzehnt Oberfrankens“, das Heribert Trunk (Unternehmer und ehemaliger IHK-Präsident) ausgerufen hatte trägt Früchte. Vielleicht war dies aber auch ein Weckruf an andere Regionen es den Oberfranken gleich zu tun. Die Performance hoch zu halten ist in Zeiten geringer Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel eine Herausforderung für sich. Aber der Wettbewerb und die fortschreitende Veränderung der Welt durch die Digitalisierung benötigt ständige Fortentwicklung: „Auf die Dauer hilft nur Power!“. Es sind wichtige Aufgaben zu lösen. Von der Breitbandversorgung bis hin zum drohenden Einbruch bei den Studierendenzahlen an den Hochschulen gib es große Herausforderungen und auch schon interessante Ansätze wie die Gründungslehre an der Hochschule Hof. Problematisch nach wie vor: die Anziehungskraft der Metropolen scheint ungebrochen!

 

Ich wünsche mir, dass wir…

  • …das Momentum noch besser nutzen: Die NUTS-Region Oberfranken ist im Aufschwung und nach meiner Wahrnehmung arbeiten viele Akteure daran dieses Momentum aufzugreifen und sogar zu beschleunigen. Initiativen wie unser Digitales Gründerzentrum Einstein1 innerhalb des Gründerland Bayern können u.a. durch wachstumsorientierte Gründungsberatung diese Entwicklung treiben. Hinzu kommen Projekte wie MobiDig, die neue Hochschule in Kulmbach, ein weiteres Digitales Gründerzentrum in Coburg, etc.
  • …weiterhin ehrgeizig sind: Psychologie spielt eine große Rolle. Das Jahrzehnt Oberfrankens ist ein hervorragender Leitgedanke und es wäre super wenn wir uns trauen auch zählbare Zielsetzungen (Verfügbares Haushaltseinkommen im Jahr 2020 27.000 Euro!) aufstellen. Dazu können wir ein „growth mindset“ entwickeln und pflegen.
  • …alte Zöpfe aufdröseln und abschneiden: Die Diskussion um die Regionalmarken auch unter BigData- und SocialMedia-Aspekten führen. Seitdem die Nutzung von Online-Medien zunimmt gewinnen semantische Verknüpfungen zunehmend an Bedeutung. Das Netzwerk von Begriffen und Entitäten ist wichtiger als eine Hierarchisierung. Querdenken ist angezeigt.
  • …alle Stakeholder mitnehmen: wo bleibt eigentlich die Verwaltung 4.0, Gesundheitsmanagement 4.0, Mobilität 4.0. So richtig greift das alles noch nicht.
  • …die Chancen der Umwälzungen nutzen: Digitalisierung und Globalisierung sind große Wörter die noch lange nicht konkretisiert und implementiert sind.

 

Oberfranken oder die „Industrieregion im Grünen“ ist gut unterwegs, der Mitbewerb holt auf aber auf.

 

Daten & Definitionen

 

Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte

 

Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte nennt man die Einkommen, die den privaten Haushalten zufließen und die sie für Konsum- und Sparzwecke verwenden können.
Quelle: Destatis.de

 

Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte/NUTS-2-Regionen/EU

 

Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte ist der Saldo des Primäreinkommens (Betriebsüberschuss/Selbständigeneinkommen plus Arbeitnehmerentgelt plus erhaltenes Vermögenseinkommen minus gezahltes Vermögenseinkommen) sowie der Umverteilung von Einkommen in Form von Geldleistungen. Diese Transaktionen umfassen gezahlte Sozialbeiträge, erhaltene monetäre Sozialleistungen, gezahlte Einkommen- und Vermögensteuer sowie sonstige laufende Transfers. Das verfügbare Einkommen enthält keine sozialen Sachtransfers des Staates oder von privaten Organisationen ohne Erwerbszweck.
Quelle: Eurostats

 

Die wichtigen Daten von Eurostat

 

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Hermann Hohenberger

Phase 1 im Berufsleben: Privater Hörfunk, Moderation, Vertrieb, Studioleitung, Geschäftsführung. Phase 2: Internet: M&A, Geschäftsführung, Vertriebsaufbau, SEO, Troubleshooting. Und jetzt: 2. Karriere: als Geschäftsführer hier Gründer motivieren, unterstützen und die Region weiter bringen.

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